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Schneller Blockflöte spielen - 5 Tipps

 

Du bist mit einem “Allegro”, einem “Presto” oder einem “Vivace” beschäftigt, aber die Finger laufen nicht so locker, wie du es dir wünschst und es klingt auch gar nicht so schnell, wie du es dir vorstellst…?

 

Dann habe ich hier 5 Tipps für dich:

 

Tipp 1: Nimm Haltung an

 

Aber keine strenge, militärische, sondern eine aufrechte, entspannte Haltung. Im Stehen (was ich bevorzuge) ist es gut, wenn du deine Füße in einigem Abstand nebeneinander stellst und die Knie ganz leicht gebeugt hast, sodass du ausbalanciert stehst und dein Rücken locker gerade sein kann.

 

Im Sitzen ist es wichtig, dass du nicht nach hinten “durchhängst” , sondern auch hier die Füße ganz am Boden hast und deine Beine tendenziell im rechten Winkel.

 

So schaffst du schon mal die Voraussetzung für eine gute Haltung deiner Blockflöte und freie Bewegung deiner Finger.


 

Tipp 2: Atme tief (nicht nur am Anfang)

 

Das mag jetzt ein wenig überraschen - du hast womöglich erst mal Tipps zu schnelleren Fingern erwartet - aber der Atem ist nun mal die Basis für alles, was man auf der Blockflöte spielt. 

Unsere Finger und unsere Zunge brauchen einen konstanten, gut gestützten Luftstrom, damit sie optimal funktionieren.

 

Setze zum schnell Spielen möglichst eine tiefe Bauchatmung ein, bei der auch dein Zwerchfell beteiligt ist (anstelle einer hohen Brustatmung, wie man sie bei Sportlern nach einer Anstrengung sieht). Häufig ist der zu hoch sitzende Atem daran schuld, wenn unsere Finger nicht flutschen, die Zunge beim Anstoßen zu träge ist oder die Luft nicht reicht bis zum nächsten Atemzeichen. 

Versuche deshalb, die Zwerchfellatmung zu verstehen und immer wieder zu trainieren. Du kannst das beispielsweise sehr gut mit meinem Online-Videokurs tun.


 

Tipp 3 : Wie ist dein Musikstück “gestrickt”?

 

Sieh dir das Stück, das du schneller spielen möchtest, genau an. Überlege, wo die musikalischen Einteilungen, Phrasen, Abschnitte sein könnten, die großen und die kleinen. Musik ist wie eine Sprache, und du kannst bestimmt herausfinden, wo in den Noten sinngemäß ein “Punkt” oder ein “Komma” wären. 

So weißt du schon mal, wo du atmen kannst und wie weit dein Atem jeweils reichen müsste, damit du mit deiner eingeatmeten Luft zurechtkommst.

Bist du nämlich erstmal in Atemnot gekommen, ist es meist schon zu spät und klappt das schnelle Spielen nicht mehr so gut, weil dein Luftstrom abfällt und du stolperst.

 

Tipp 4: Wo sind die Haken?

 

Meist ist ja nicht ALLES in einem Stück sehr schnell, jedenfalls wenn du nicht gerade ein Vivaldi-Solo-Concerto übst - sondern nur bestimmte Passagen. Und vielleicht fallen dir manche schnellen Stellen in deinem Musikstück schwerer als andere.

Vielleicht kannst du bei diesen nur nicht schnell genug spielen, weil es dort eine schwierige Griffverbindung gibt? 

Finde heraus, welche Stellen das sind und mache dir einen Sport daraus, genau zu identifizieren, welche Griffverbindungen im Einzelnen dabei die “Übeltäter” sind, die dich jedes Mal raushauen. Dann kannst du daran gezielt üben. 

 

Tipp 5: Gönn´deiner Zunge Entspannung

 

Probiere mal aus, nicht immer mit derselben Artikulation zu spielen. Stößt du für gewöhnlich jeden Ton mit einem “dü” an? Statt dieser weich klingenden Artikulation kannst du auch mal ein deutlicher und etwas härter klingendes “tü” einsetzen - und zwar am besten in Abwechslung mit dem weichen Zungenstoß. 

Das klingt nicht nur viel besser und führt zu einer schöneren musikalischen Gestaltung, sondern deine Zunge wird auch lockerer. 

Wenn das schnelle Spielen nicht so gut klappt, liegt es nämlich nicht unbedingt immer an den Fingern, sondern kann auch an einer Ermüdung deiner Zunge liegen, die ganz oft das gleiche “dü” nacheinander ausführen muss und dadurch verkrampft. Gönne deiner Zunge also Entspannung.